Die kirchlichen Vereine

In den letzten Jahrhunderten verzeichnete die Pfarrei Briedel eine sehr rege Tätigkeit religiöser Vereine.

Größeren Einfluss hatte die Sebastianusbruderschaft, die schon 1620 in den Urkunden erwähnt wird. Sie unterhielt einen eigenen Altar in der Kirche, dem Papst Clemens XI. 1704 ein Ablassprivileg verlieh.

So finden wir seit dem 19. Jahrhundert Hinweise auf folgende Gruppen:

- Bruderschaft vom hl. Unbefleckten Herzen Marias
- Rosenkranzbruderschaft, heute Rosenkranzverein
- 3. Orden des heiligen Franziskus
- Franziskus-Xaverius-Verein
- Herz Maria Bruderschaft für die Schulkinder
- Verein der hl. Familie
- Verein christlicher Frauen und Mütter
- Marianische Jungfrauenkongregation
- Bund der katholischen Jugend - eine Frauen und eine Mädchengruppe
- Päpstliches Werk der Glaubensverbreitung
- Kindheit Jesu und Schutzengelverein
- Herz-Jesu-Gebetsapostolat
- Bonifatiusverein
- Eucharistiewerk
- Pfarrcaritas
- Borromäusverein
- Kirchenchor

Einige der obigen Gruppen sind mit der Zeit untergegangen. Teils mangels Beteiligung, aber auch durch Zwangsauflösung oder Zwangsfusion in der Zeit des Dritten Reiches. Besonders die kath. Frauengemeinschaft und der Caritas-Helferkreis sind heute noch sehr intensiv im Gemeindeleben integriert. Auch die Borromäus-Pfarrbücherei erfreut sich einer regen Teilnahme. Der 2003 gegründete Förderverein hat sich erfolgreich zur Aufgabe gemacht, die Ausstattung der Pfarrkirche zu erhalten und zu restaurieren. Die Messdienergruppe ist sehr aktiv macht auch viele Freizeitaktivitäten.

Der Pfarrer schrieb in der Chronik:
.. Der Kirchenchor leidet sehr unter Mangel an Nachwuchs; es ist schwer, heute bei den vielen anderen Dingen, die nur ablenken und keine rechte Begesitgerung für edlere Belange aufkommen lassen, die jungen Leute und geeignete Kräfte zu gewinnen.....

Neben den regulären Kirchenleben mit Gottesdienst, Vesper, Predigten Wallfahrten etc. waren die Vereine Bindeglied und Initiator für religiöses Leben. Schon im Religionsunterricht in der Schule wurden die Kinder den Vereinen zugeführt.

Darüberhinaus wurden auch regelmäßig Exercitien angeboten, die oft von den Vereinen organisiert wurden. Eine weitere Initiative zur Festigung des Glaubens waren die Missionen. Diese, von Jesuiten oder Redemtoristenpatres durchgeführten Glaubenswochen mit Predigten, Betstunden für die verschiedenen Gruppen der Pfarrkinder, Gottesdiensten sowie Beicht- und Kommuniongängen wurden sehr streng gehandhabt. Der Pfarrer führte bei allen Veranstaltungen ein Anwesenheitsverzeichnis und er musste dem Bischof über die Teilnahme berichten, wobei er auch einigemale detailliert die Nichtteilnehmer kritisierte.

Er schrieb über sie:
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1. Der xxx mit Familie. Diese beiteiligen sich überhaupt nicht an allen kirchlichen Veranstaltungen.
2. 3 Wirte, die auch sonst in der Kirche sich selten zeigen
3. 2 Familien die von jeher kirchenfeindlich sind
4. 1 Mann, der von der seiner 1. Frau geschieden ist und mit einer anderen lebt. An den Vorträgen nahmen aber beide teil.
5. 6 junge Leute, die der NSDAP angehören, von denen 2 im Rufe stehen, daß sie A.Rosenberg Mythos besitzen, diesen vorlesen oder ihn verleihen. Einer ist ein Krüppel und der Verführer meiner Jugend
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