Grafenkelterhaus

 

Auf der dem Ort Briedel gegenüberliegenden Moselseite in Richtung Marienburg liegen am Fuße des aufstrebenden Steilhanges die Überreste des „Grafenkelterhauses".

Die kurtrierische, so genannte „Grafenkelter" ist heute nur noch in Ihren Außenmauern erhalten. Die älteste erhaltene schriftliche Aufzeichnung von 1271 bezeichnet die Kelteranlage schon als sehr alt.

Der Rechteckbau von 36 x 12 m hatte im Nordwesten einen Kellerraum, in dessen Außenwand noch ein Lichtschacht und ein Fenster erhalten sind. Nach einer Beschreibung von 1608 lag der Kelterraum im südöstlichen Bereich und enthielt 5 Keltern. Außer dem mittlelalterlichen und neuzeitlichen Bau- und Gebrauchsschutt liegen auch zahlreiche römische Funde vor, die auf einen kleinen römischen Hof mit einer Kelter hindeuten.

Auf diesen römischen Ruinen errichtete man dann im 12. Jhd. den späteren Grafenkelter, benannt nach den Grafen von Salm, den frühen Besitzern. 1601 ging dann der Besitz in die Hand der Trierer Hofkammer über, bevor die Gebäude im ausgehenden 19. Jahrhundert aufgelassen wurden.

Die Lage außerhalb des Ortes zeigt uns, das damit der risikoreiche und aufwändige Transport der reifen Trauben über die Mosel erspart wurde. Der Most bzw. Der fertige Wein konnte dann mit dem Schiff, dem in frühen Zeiten einzigen Transportmittel im engen Flusstal zu den wichtigsten Weinhandelsorten und damit zu den Verbrauchern gebracht werden.

 

grafenkelter

Grafik: Archäologisches Denkmalamt Koblenz

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