Das Schöffenmahl zu Briedel

 

Briedel war bis zur Säkularisation Sitz eines großen Gutshofes des Klosters Himmerod. Der vom Kloster gestellte Pastor war seit alter Zeit verpflichtet, einmal im Jahr den Schöffen und ihren Frauen ein Essen zu geben. In der Regel waren es ca. 16 Personen. Bruder Baltahasar reichte diese Aufstellung ans Kloster, als sich die Schöffen, wie so oft, über die Menge des Dargereichten beschwerten.

 

Aufstellung der Speisen so den Schöffen seindt aufgetragen worden:

Bruder Balthasar schrieb:

Das Verzehr von Wein setzte dem ganzen die Krone auf.

Dieser Bericht führte zu einem schweren Streit zwichen Schöffen und Pastor und endete in Trier vor Gericht mit folgendem Urteil:

1. Schultheis und Schöffen entschuldigen sich beim Pastor,

2. Der Schultheis Lorenz hat 8, die Schöffen Goeres und Fischer je 4 Goldgulden Strafe zu zahlen.

3. Das Schöffenessen wird für alle Zukunft abgeschafft, die Schöffen erhalten eine Zuzwendung.

4. Schultheis Lorenz und die Schöffen Goeres und Fischer bleiben von der Zuwendung ausgeschlossen.

5. Schultheis Lorenz und die Schöffen Goeres und Fischer tragen 2/3 der Prozesskosten, die übrigen Schöffen 1/3.

 

Nach diesem Urteil gab es leider kein Schöffenessen mehr in Briedel

 

(seit 2005 können unsere Gäste an diesem Spektakel teilnehmen)

 

schoeffenmahl

 

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